Die Geschwindigkeit, in der Zeitungen gesetzt wurden, sorgte für eine höhere Zahl sinnentstellender Druckfehler. Offensichtliche Fehler werden korrigiert und durch das nachstehende Verzeichnis ausgewiesen. Das inkludiert falsch geschriebene Realia in fremdsprachigen Texten wie falsche Personennamen oder Werktitel. Nicht eingegriffen wird bei zulässiger orthographischer Varianz. Der Vorname Schnitzlers wird, je nach Verlagshaus, sowohl als »Artur« wie »Arthur« geschrieben.
Titel und Zwischenüberschriften werden vereinheitlicht und folgen dem Format der Neuausgabe, eine weitere Nachahmung der Textauszeichnung – wie beispielsweise Fettdruck oder Versalien – findet nicht statt, bei Binnendifferenzierung, beispielsweise durch ein gesperrt gesetztes Wort, wird im Anlassfall über die Beibehaltung entschieden. Auf Wechsel von Schriftgrößen wird durchwegs verzichtet. Im Fließtext werden etwaige Textauszeichnungen übernommen. ›Fett‹, ›kursiv‹, ›versal‹, ›unterstrichen‹ können unmittelbar als solche umgesetzt werden. Da Kapitälchen in den Vorlagen nicht vorhandenen sind, ist es möglich, sie als Markierung für einen Schriftwechsel einzusetzen. Das betrifft vor allem Fremdwörter, etwa ein lateinischer Ausdruck, der in einem Fraktursatz in einer Antiqua-Schrift gesetzt ist. Diese Regel gilt nicht für einzelne Buchstaben, die in einer Frakturtype fehlten und aus einer anderen Type genommen wurden, etwa um einen französischen Akzent zu platzieren. Bei der typografisch problematischen, aber häufig vorkommenden Sperrung wurde eine Sonderregel angewandt. In Texten, in denen keine Kursivierung vorkommt, wird die Sperrung kursiv gesetzt. Wenn innerhalb eines Textes Sperrung und Kursivsetzung vorhanden ist, bleibt die Sperrung erhalten.
Das Lange-s (›ſ‹) wird als rundes (›s‹) wiedergegeben; in handschriftlichen Zeugen vorkommende Geminationen durch Überstrich (›mm‹, ›nn‹) werden aufgelöst (›mm‹, ›nn‹).
Anführungszeichen und Auszeichnungen direkter Rede wurden in ihrer Verwendung aus den Ursprungssprachen übernommen. Das betrifft etwa die in englischsprachigen Texten anzutreffende Praxis, Absätze in einer direkten Rede mit einem öffnenden Zeichen zu beginnen, aber das schließende erst am Ende der Rede zu setzen. Die für die Markierung der Rede verwendeten Zeichen wurden durchwegs zu »…« bzw. innerhalb geöffneter zu ›…‹ normalisiert. Weitere Normalisierungen fanden auf der Ebene der Interpunktion statt: Auslassungspunkte werden je nachdem, ob sie ein Satzende darstellen oder zwischen zwei Satzteilen stehen, ohne (»Satzschluss . . . «) respektive mit Abstand (»zuerst dies . . . dann das«) vom vorangestellten Wort gesetzt. Gedankenstriche werden durchwegs als Halbgeviertstriche (»–«) wiedergegeben. Geviertstriche ohne Abstand zum Vorgänger- und Nachfolgewort, wie diese in englischsprachigen Texten anzutreffen sind, werden ebenfalls mit Abstand und gekürzt gesetzt. Eine weitere Form der Normalisierung betrifft Datumsangaben, die durchwegs mit Zwischenraum zwischen den Punkten gesetzt sind (»15. 5. 1862«).
Kürzungen der Texte betreffen vor allem Textteile, die sich eindeutig nicht auf Schnitzler beziehen. Das tritt vor allem bei weiteren Antworten bei Rundfragen auf. Soweit nicht über drei Dutzend Namen betroffen sind, werden im Kommentar die Verfasserinnen und Verfasser genannt, mit denen Schnitzler hier auftritt. Kürzungen zwischen wiedergegebenen Textteilen sind durch »[ . . . ]« markiert, weitere Hinweise auf die Art des Eingriffs finden sich im jeweiligen Kommentarteil.
Bilder werden unmittelbar vor den Text platziert.
Stillschweigend übergangen werden ausgeschlagende Buchstaben, wenn anzunehmen ist, dass dieser Fehler nur einen Teil der Auflage betroffen hat. Bei Typoskripten werden die häufig vorkommenden Abstandsfehler, sei es durch übereinander gedruckte Buchstaben oder fehlende Wortzwischenräume ohne gesonderte Erwähnung behoben.
Bei der Wiedergabe von Typoskripten wird ausschließlich der letzte Überarbeitungsvorgang kenntlich gemacht. Die getroffene Annahme dahinter lautet, dass jene von der Sekretärin erstellte Textfassung, die sie mit Maschine und handschriftlichen Korrekturen Schnitzler vorgelegt hat, eine Grundschicht bildet, auf Basis derer es zu einer Überarbeitung durch den Autor kam. Für die Typistin wird dabei eine einzelne Textstufe angenommen, innerhalb derer zwischen Getipptem und Handschriftlichem nicht mehr differenziert wird. Praktisch bedeutet das, dass ein beim Tippvorgang gelöschtes Wort (üblicherweise durch »xxxx«) oder ein handschriftlich von der Schreibkraft ergänzter Buchstabe nicht hervorgehoben dargestellt wird. Alle Streichungen in der Wiedergabe von Typoskripten können damit der Überarbeitung durch den Verfasser zugeordnet werden.
Die Aufgaben des Kommentars sind vielfältig, nicht nur das Erläutern von Anspielungen und unverständlichen Passagen. Er soll zudem durch ein Abgleich mit anderen Überlieferungen die Verlässlichkeit des jeweiligen Interviews erkennbar machen. Offensichtlich falsche Behauptungen, wie jene, Schnitzler hätte die Hand zum faschistischen Gruß gehoben , sollen als solche kenntlich werden. In eingeschränktem Maß können Querverweise zwischen Texten dazu dienen, die Überlieferung zu stützen. Als Beispiel genannt werden kann die Verwendung des Wortes »Fiasko« in Zusammenhang mit einer Aufführung von Abschiedssouper, das sowohl in einem ungarischen aus dem Jahr 1912 und in einem schwedischen Interview aus dem Jahr 1923 vorkommt, was Nahe legt, dass die Wortwahl von Schnitzler stammt. Verzichtet wird auf einen die jeweiligen Implikationen genauer behandelnden Kommentar. Sofern zwei unmittelbar aufeinander folgende Texte den gleichen Kommentar erforderlich machen, wird auf eine Doppelung verzichtet und nur das erste Vorkommen mit einer Anmerkung versehen.
Das Register unternimmt es, Personen, Werke, Institutionen und Orte zu bestimmen. Durch die in den letzten Jahren erfolgte Digitalisierung und Weiterarbeit an der Personendatenbank der Tagebuch-Edition können viele Geburts- und Todesdaten taggenau und mit Ortsangaben gebracht werden. Während aber die Verantwortlichen der Tagebuch-Edition aufgrund der zweifelhaften Gültigkeit gegen die Aufnahme von Berufsbezeichnungen entschied, werden bei Personen bis zu drei Berufsangaben aufgenommen. Das Ergebnis ist angreifbar, weil zwischen Beruf und Tätigkeit unterschieden werden müsste, sondern auch, weil fehlende Angaben ein falsche Signal aussenden. Das eine Problem äußert sich etwa derart, dass eine Person, die in den mehreren Jahrzehnten ihres Lebens gerade ein Buch veröffentlicht hat, als »Schriftsteller« oder »Schriftstellerin« gilt. Auch die historische Ungerechtigkeit, dass unbezahlte Arbeit übergangen wurde, wird fortgeschrieben, wenn Frauen ohne nähere Bezeichnung bleiben, obwohl vermutlich ein allgemein hinzugefügtes »Hausfrau« mehr Gerechtigkeit bedeutet hätte.